Goldruten (Solidago)
Kordula Müller • 29. Juli 2022
Goldruten (Solidago)

Zur Zeit blühen überall die Goldruten (Solidago). Ihre leuchtend gelben Blüten sind kaum zu übersehen und blühen von Juli bis Oktober. Goldruten gehören zur Familie der Korbblütler. In diesem Bericht möchte ich Dir die Kanadische Goldrute, die Riesen-Goldrute und die einheimische echte Goldrute vorstellen und deren Unterscheidungsmerkmale
Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
Im vorletzten Jahrhundert gelangte die Kanadische Goldrute zu uns nach Europa. Die Pflanze ist ein Neophyt
und kam als Zierpflanze aus Nordamerika in die europäischen Gärten. Sie hat sich seither sehr stark bei uns verbreitet. Die Kanadische Goldrute liebt sonnige Standorte und ihre unterirdischen Ausläufer bilden große Horste. So entstehen schnell dichte Bestände. Erkennen kann man sie am behaarten Stängel
und an den fein gezähnten Blatträndern, die an der Unterseite behaart sind.
Durch ihre Höhe von bis zu zwei Metern überwuchert sie mancherorts niedrig wachsende einheimische Arten. Aus diesem Grund gilt sie an manchen Orten als invasive Problempflanze.
Riesengoldrute (Solidago gigantea)
Die Riesen-Goldrute wird oftmals mit der sehr ähnlich aussehenden kanadischen Goldrute verwechselt. Sie kann fast bis zu 3 Meter hoch werden, und weist ähnliche Blüten auf, wie die kanadische Goldrute, die ebenfalls so groß werden kann. Der wesentliche Unterschied ist am Stängel zu erkennen. Während die kanadische Goldrute behaarte Stängel aufweist, hat die Riesen-Goldrute keinen behaarten Stängel.
Echte Goldrute (Solidago virgaurea)
Die einheimische Goldrute ist kleiner
als die Kanadische und die Riesengoldrute. Sie wird 30 bis 100 cm groß und ist weniger verzweigt.
Die Wirkstoffe
dieser drei Goldrutenarten sind dieselben bzw. ähnlich und sie unterscheiden sich nur in der Konzentration: Saponine, Phenolglykoside, ätherisches Öl, Diterpene, Chlorogensäure, Polysaccaride, Flavonoide, Rutosid und Querecitin.
Schon bei den Germanen wurde die Pflanze als Wundkraut geschätzt. Zwischen Juli und August werden die blühenden Sprossspitzen geerntet und an einem luftigen, schattigen Ort zum Trocknen aufgehängt. Alle drei Arten besitzen heilende Kräfte und werden bei Nieren- und Harnwegserkrankungen
eingesetzt. Goldrute wirkt nicht nur harntreibend und entzündungshemmend, sondern auch abschwellend und regulierend auf die Darmfunktion.
Für einen Tee
wird das obere Drittel der blühenden Pflanze geerntet. Zum Trocknen wird ein Strauß gebunden, den Du am besten an einem luftigen und schattigen Ort aufhängst. Nach dem Trocknen kannst du das Kraut zerkleinern und einen Tee mit zwei Teelöffeln Goldrute auf 250 ml Wasser zubereiten. Er kann sowohl mit kochendem Wasser aufgebrüht und für 10 Minuten ziehen gelassen werden, als auch im Kaltansatz hergestellt werden. Der kalte Auszug benötigt etwa 12 Stunden zum Ziehen.
In der Küche
werden nur die noch jungen und biegsamen Stängel und Triebe
(bis vor der Blüte) als schmackhafte Salatbeigabe oder gedünstet als Gemüse verwendet.

Die Knoblauchsrauke (Allaria petiolata) - auch Knoblauchskraut genannt – ist unter Liebhabern von Wildkräutern keine Unbekannte. Der knoblauchartige, pfeffrige Geschmack kann in der Küche vielseitig verwendet werden. Es liefert uns wertvolle Vitamine und Mineralstoffe und wird sogar gelegentlich als Heilpflanze genutzt

Der Löwenzahn, der vielen auch als Butterblume oder Kuhblume ein Begriff sein dürfte, zählt wohl mit zu den bekanntesten und häufigsten Wildkräutern. Der an Bitterstoffen reiche Löwenzahn ist seit langem ein anerkanntes Heilkraut und hilft u. a. bei Leber- und Gallenbeschwerden. Doch auch in der Küche lassen sich mit Löwenzahn viele leckere Gerichte zubereiten.

Verschiedene Wildkräuter (Giersch, Löwenzahn, Knoblauchsrauke, Vogelmiere, Schafgarbe, Gundermann ... ) und essbare Blüten ( Gänseblümchen, Löwenzahnblütten, Stiefmütterchen, Veilchenblüten... ) aus dem eigenem Garten landen zur Zeit regelmäßig in meinen Salat. Das finde i ch momentan alles direkt vor meiner Haustür. Dazu mische ich die gesammelten und gewaschenen würzigen Wildkräuter aus meinem Garten zusätzlich noch mit einem Pflücksalat, einem grünem Salatkopf oder Feldsalat. Für Wildkräuterneulinge empfehle ich l angsam mit der täglichen Menge an Wildkräutern zu beginnen und die Kräutermenge nach und nach zu steigern, denn unser Körper muss sich erst langsam an die enthaltenen Bitterstoffe gewöhnen. Denn in den Wildkräutern steckt mehr drin, als in unseren kultivierten Salaten und das müssen wir erst mal verdauen. Ein paar Blätter reichen für den Anfang völlig aus, am besten täglich. Die bunten essbaren Blüten kommen zum Schluss über den Salat. Das Auge isst ja schließlich mit. Liebe Grüße Kordula von WIESENWUID