Die
Vogelmiere (Stellaria media) aus der Familie der Nelkengewächse mit ihren zarten Sternblüten ist zart, aber robust. Es wächst ganzjährig. Man erkennt den Bodendecker an einer einseitigen
Haarleiste entlang des Stängels.
Beim Auseinanderreißen des Stängels mit den Händen wird ein
dehnbarer Faden in
der Stängelmitte sichtbar.
Der Gattungsname Stellaria enthält das lateinische stella
für Stern
bezugnehmend auf die zarten sternförmigen weißen Blüten. Auf den ersten Blick zählt man zehn Blütenkronblätter, tatsächlich sind es fünf, denn jedes Blatt ist bis fast zum Grund zweigeteilt. Die Vogelmiere verbreitet sich sehr schnell, eine Pflanze produziert ca. 10.000 Samen pro Generation. Die ganze Pflanze ist bei Vögeln, vor allem bei Hühnern als Futter sehr beliebt. So entstand der Name.
Die Vogelmiere kann ganzjährig geerntet und verzehrt werden. Als Bodendecker behütet die Vogelmiere den Gartenboden vor dem Austrockenen und hält das Bodenleben gesund, welches für eine reiche Ernte und gesunde Pflanzen unverzichtbar ist.
Vogelmiere in der Küche
Die Vogelmiere entfaltet auf unserem Teller eine vitalisierende Wirkung bei "Frühlingsmüdigkeit". Sie versorgt unseren Körper mit Vitamin A und C und reichlich Mineralstoffen. 100 Gramm Vogelmiere decken unseren Tagesbedarf an Vitamin C. Verglichen mit Feldsalat enthält das zarte Kraut viermal soviel Eisen, dreimal so viel Vitamin C und Magnesium
und doppelt soviel Calcium. Essbar ist die ganze Pflanze. Am besten können die Wirkstoffe als Salat oder im Smoothie
aufgenommen werden. Auch im Kräuterquark, als Pesto oder im Butter. Im Vergleich mit anderen Pflanzen fällt ihr Geschmack sehr mild aus, etwas süßlich wie Mais oder junge Erbsen. Die Vogelmiere enthält keine Bitterstoffe, wie zum Beispiel der Löwenzahn, und ist deshalb auch bei Kindern sehr beliebt.
Vogelmiere in der Hausapotheke In der Volksheilkunde wurde sie sehr lange innerlich und äußerlich angewandt. Ihre Inhaltsstoffe, allen voran die Saponine, wirken schleimlösend bei Husten (als Tee) und sie wirkt lindernd bei Hautproblemen
(als Öl oder Salbe) und bei Muskel- und Gelenkschmerzen
(als Öl oder Salbe).
Meidet beim Sammeln der Vogelmiere verkehrsreiche Stellen, Hundespazierwege und intensiv bewirtschaftete landwirtschaftliche Flächen.
Vogelmieren-Pesto
2 Handvoll frisches Vogelmierenkraut
1 Prise Salz
150 ml Olivenöl
nach Belieben:
Knoblauchzehe
50 g Walnüsse oder Sonnenblumenkerne
Das Kraut waschen, gut trocknen und grob schneiden. Alle Zutaten pürieren. Das Pesto hält sich im Schraubglas mit einer Schicht Öl einige Wochen im Kühlschrank. Schmeckt zu Nudeln mit Parmesan oder als Aufstrich aufs Brot.